Allgemein unterscheidet man im Handwerk gröbere Stemmeisen und feinere Stecheisen. Beide werden als Beitel eingeordnet und sind Werkzeuge zur spanenden Holzbearbeitung.

Stemmeisen werden im Holzhandwerk z.B. zur Herstellung von Zinken-Verbindungen oder zum Einlassen von Beschlägen verwendet. Die zum Stemmen notwendige Kraft wird entweder per Hand oder mit einem Klüpfel aufgebracht.

Stemmeisen und Stecheisen haben den gleichen Aufbau. Sie bestehen aus einer Klinge aus Werkzeugstahl mit Schneide, Schlagring und Zwinge. Die Zwinge vermeidet das tiefere Eindringen der Klinge in das Heft. Der Schlagring dient zur Befestigung des Heftes. Das Ende des Stahls hat die geschliffene Schneidfläche, mit der das Holz in horizontaler Bewegung bearbeitet wird. Damit die Kraft des Schlages optimal auf die Schneide übertragen wird, muss die Mittelachse des Heftes in ihrer Verlängerung genau durch die Beitelachse verlaufen.

Nach DIN 5139 unterscheidet man die Form A mit geraden Kanten und die Form B mit abgeschrägten Kanten im Querschnitt. Letztere ermöglichen ein sauberes Ausstechen von spitzen Ecken z. B. beim Zinken.

Die genormten Schneidenbreiten bewegen sich zwischen 4 und 40 mm, oftmals werden die Stemmeisen auch in Sets mit den gängigen Größen angeboten.

Stecheisen müssen regelmäßig, je nach Qualität, Bearbeitungsart und bearbeitetem Holz öfter oder seltener nachgeschärft werden. Solange keine Ausrisse an der Schneide sichtbar sind, reicht oft ein einfaches „Abziehen“, z. B. auf einem feinkörnigen Wasserstein. Sobald größere Beschädigungen zu finden sind oder ein anderer Winkel angeschliffen werden soll, sollte nachgeschliffen werden. Ein Standardwinkel für die Bearbeitung von mittelhartem Holz per Hand ist 25°.